Genealogische Notizen

Familienforschung kann spannend sein wie ein Kriminalroman. Wir möchten Euch teilhaben lassen an den aufregenden Geschichten, die wir in Kirchenbüchern und Archiven ausgraben. Taucht ein mit uns in vergangene Epochen und rätselhafte Verwicklungen, historische Lebensumstände und die Geschichte einer Region, die es heute so nicht mehr gibt: das frühere Ostpreußen.

Freitag, 31. Oktober 2008

Zwischen Sauklaue und kalligraphischen Schöpfungen

Recept zur schwarten Tinte :

Recipe 16 loth recht gute GallApfel

6 Loth Vitriol

6 Loth Gummi Arabicum

Diese Specier werden gröblich zerstoßen und ein Eßlöffel voll Salt hinzugethan. Schytte diese Ingredientien in einen ganzen Topf, gieße darauf Weineßig so viel nöthig ist es zum dünnen Brey zu machen; In einem sehr engen Düsentopf zugedeckt auf einen warmen Ofhen etwa 3 bis 4 Tage lang und rühret das inrin befindlich täglich öfter um. Nachher gießet man recht heiß gemachtes Waßer oder Schnee u[n]d Regenwaßer darauf; setzt den Topf wieder auf einen warmen ofen 4 bis 5 auch 6 Tage lang, und rühret ebenfals täglich fleißig um. Nachher klaret man die Tinte in Boutaillie schropfet sie zu und verwahret sie. In jede Boutaillie werden 4 Gall Apfel in 4 bis 6 Stücke so daß sie durch den Hals der Boutaillie durch gehen hereingeschmießen. Nota die Tinte muß an einem gemäßigten Orte stehen, damit sie nicht gar zu große Wärme noch weniger Frost erdulden (bekommen) dürfe.

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(Aus dem Kirchenbuch Heiligenwalde, Kreis Königsberg) - Martin

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