Genealogische Notizen

Familienforschung kann spannend sein wie ein Kriminalroman. Wir möchten Euch teilhaben lassen an den aufregenden Geschichten, die wir in Kirchenbüchern und Archiven ausgraben. Taucht ein mit uns in vergangene Epochen und rätselhafte Verwicklungen, historische Lebensumstände und die Geschichte einer Region, die es heute so nicht mehr gibt: das frühere Ostpreußen.

Donnerstag, 21. September 2017

online verfügbare Quellen aus Ostpreußen

Es gibt einen ziemlich umfangreichen Bestand an digitalisierten Akten und Kirchenbüchern bei familysearch, der Ahnenforschungsseite der Mormonen. Unter diesem Link findet man die online zugänglichen Bestände:
https://fs.webosi.net/detail/ostpreussen/all/1 

Nach ersten Stichproben habe ich die Erfahrung gemacht, dass fast alle aufgerufenen Quellen weitaus mehr enthalten, als die Titelangaben vermuten lassen. Wenn ich z.B. die Kirchenbuchbestände Laptau aufrufe, sind darin auch Kirchenbuchbestände von Lappönen enthalten.

Hinter den sogn. Grundleihenbüchern verbergen sich hauptsächlich die Praestationstabellen, die umfangreiche Angaben zu steuerpflichtigem Grundbesitz, aber mitunter auch Handwerker-Tabellen und deren Steuerbeiträge enthalten. Aber auch bei diesen Akten findet man oft mehr, als im Titel ausgewiesen. Man muss damit rechnen, dass evtl. Ämter, die in der alphabetischen Folge nahe liegen, mit enthalten sind.

Das bedeutet, dass man auf der Suche nach Akten mit einem bestimmten Regionalbezug auch daran denken muss, dass sie sich unter anderen Titeln verbergen könnten. Wenn man also nach 'Grumbkowken' sucht, und dazu nichts findet, lohnt sich z.B. der Blick in alles, was mit 'Grünhoff'  tituliert ist. Ich suchte Grünhoff und fand darin auch Grumbkowken.

Die Basis dieser Bestände sind ganz offensichtlich alte Verfilmungen der Mormonen von Akten des früheren Archivlagers Göttingen, die nun digitalisiert zugänglich sind. Das Archivlager Göttingen hat die nach dem Kriege in Salzstollen bei Göttingen gelagerten Teilbestände des Königsberger Staatsarchivs aufgenommen. Diese Bestände befinden sich jetzt im sogn. Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem und sind mit den Teilen vereint, die auf dem Gebiet der früheren DDR in Merseburg gelagert waren.

Andere Bestandteile des alten Königsberger Staatsarchivs haben sich in Polen angefunden und werden dort in einer vorbildlichen Aktion digitalisiert und nach und nach online zugänglich gemacht. Hier der Link auf die Startseite: http://olsztyn.ap.gov.pl/krolewiec/index.html (Sprache auswählen und auf 'Suche' klicken. Das Fenster 'Bestandsname' kann man anklicken. Es öffnet sich eine Auswahl. Aber nicht alles, was dort erscheint, ist schon fertig digitalisiert. Einfach mal ausprobieren. Gegebenenfalls später noch mal versuchen.)

Es scheint so, dass nunmehr nahezu der gesamte Archivbestand aus Königsberg als gerettet angesehen werden kann. Die riesengroßen Bestände aus mittelalterlicher Ordenszeit bis in die frühe Neuzeit umfassen allein in Berlin viele Regalkilometer. Für den ambitionierten Forscher bieten sich dort unerschöpfliche Möglichkeiten, um die zu erschließen ein Leben gar nicht ausreicht.

Mitunter erscheinen gewisse Bestände in den Mormonenlisten auch völlig willkürlich benannt und zusammengestellt zu sein. Es gibt keine erkennbaren Zusammenhänge zwischen Titel und tatsächlichem Gehalt. Man kann mit Überraschungen und Zufallsfunden rechnen. Stöbern löhnt sich auf jeden Fall. Die länger werdenden Abende in der beginnenden Herbstzeit laden dazu ein.

Link zum Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem:
http://www.gsta.spk-berlin.de/

Siehe auch diesen Beitrag zum gleichen Thema:
http://genealogischenotizen.blogspot.de/2016/06/auf-der-suche-nach-ostpreuischen.html

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